Piz Dolf / Trinserhorn

Gemütliche 1. August Tour

Solange die Seilbahn noch auf den Cassonsgrat (2634 m) fährt, wollten Daniela und ich es uns nicht nehmen lassen, den Piz Dolf in Angriff zu nehmen. Vor der planmässigen Abfahrtszeit bestiegen wir die Sesselbahn Richtung Foppa um 8.45 Uhr. In der Kabine zum Fil de Cassons traf sich eine kunterbunte Schar, zusammnegesetzt aus gemütlichen Wanderern mit Trekkingstöcken, Gleitschirmpiloten, Familien mit Kindern, Alphöhis mit Alphörnern und stinkendem Hund. Natürlich durften die ambitionierten Bergsteiger direkt nebem dem Alphirten Platz nehmen und sich seine schrägen Anektoden anhören und ein wenig seinen Bart fühlen. Oben angekommen, konnte derjenige Teil des Panoramas, welcher noch nicht durch Wolken oder Nebel bedeckt war, in aller Ruhe genossen werden, bevor wir uns dann mit gemütlichen Schritten zur Fuorcla Raschaglius hinabbegaben. Von dort führte der Weg bis über Punkt 2617 m, wo wir scharf nach rechts abbogen, um den Piz Dolf über sich bis zum 3000 m.ü.M hinaufziehende Couloir in Angriff zu nehmen. Anfangs angenehm flach, dann jedoch immer steiler werdend gewannen wir rasch an Höhe, wobei Daniela Geröll und Martin Schnee als Unterlage bevorzugte. Auf rund 3000 Metern querten wir souverän über einige rutschige, mit losem Gestein bedeckte Felsen nach rechts. Der anstrengedste Teil haten wir nun hinter uns gebracht, doch leider war auch hier die Aussicht weitgehend durch die Wolken bedeckt. Nach rund 2h konnten wir den Gipfel feierlich betreten, hatte Daniela doch das erste Mal in dieser Höhe einen Fuss auf einen Gipfel gesetzt. Deswegen musste man sich auch durch Fragen, wie “Wie weit gehts noch (rund 5 m vor dem Gipfel)?” nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen, bricht doch der Gipfel jäh nach Nordosten in Richtung Tristelhorn ab. Wegen dem heftigen Wind verliessen wir den höchsten Punkt kurze Zeit später wieder, um uns vom Nebengipfel an den Tiefblicken Richtung Val Bargis zu erfreuen. Im Wissen an das bevorstehende 1. August Fest rutschten die einen kräfte- und gelenkschonend über die Schneefelder ab, während die andere Hälfte lieber mühsam über das Geröll abstieg. Durch das wunderschöne Val Bargis stiegen wir immer weiter hinab, den Flimsterstein von verschieden seiten bestaunend. Der Weg zog sich zu guter Letzt doch ziemlich in die Länge, doch dank dem schönen und warmen Wetter war dies kein störender Faktor. Die Postautostelle in Bargis erreichten wir um 16.00, von wo wir wieder an unseren Ausgangspunkt zurückgelangten.

Aufstieg: Fil de Cassons – Fuorcla Raschaglius – Punkt 2617 m – Piz Dolf
Abstieg: Punkt 2617 m.ü.M. – Fuorcla Raschaglius – Bargis
Datum: 01.08.09
Dauer: ca. 6h 30min
Schwierigkeit: L
Höhe: 3028m
Höhenmeter: ca. 500m (Aufstieg)
ca. 1500m (Abstieg)
die Besteiger: Daniela und Martin

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