Frunthorn

Mit Kilowatt und Voodoo unterwegs

Nach langer Zeit der Berg – Abstinenz galt es, die verlorene Kondition und die aufgebaute Motivation wieder unter Ernstbedingungen zu testen. Das gr3000 Kernteam, d.h. ohne M.L. aus D./E. und Z. war dabei das erste mal auf Ski unterwegs. Deshalb wurde eine einfache Tour ausgewählt. Pünktlich mit dem Start der Skilifte trafen wir um 9.00 Uhr in Vals ein. Als erstes gings mit der Gondel bergauf, um danach die Skibindungen richtig einzustellen. Etwas wacklig auf den Beinen, nach mehreren Jahren Snowboardfahren an die fixen Position auf dem Snowboard gewöhnt, schoben wir uns zum Bügellift. Kaum angebügelt, nahm das Unheil schon nach gut 5 Metern seinen Lauf. Der Snowboardfahrer vor uns stürzte. Aber anstatt sich möglichst schnell vom Trasse zu entfernen, machte er keine Anstalten und rutsche auf dem Hosenboden geradewegs in unsere Beine. Daniel rutschte gekonnt an den Anfang des Bügelliftes, während Martin den noch nicht verlorenen Ski auszog und sich zu Fuss nach unten begab. Der Snowboardfahrer verlor kein Wort an uns

Nachdem nun sicher alle wach waren, konnte der Aufstieg mittels Lift fortgesetzt werden. Zuoberst im Vals 3000-Skigebiet (höchster Punkt 2860;-)) angekommen, machten wir uns an die erste Abfahrt. Nach anfänglich grosser Unsicherheit und spektakulären Stürzen fühlten wir uns langsam reif für die eigentliche Tour. Vom Skitlift Dachberg auf rund 2490 Metern traversierten wir quer nach Süden, um ausser Sichtweite der “Touristen” unsere Felle aufzuziehen. Ohne grosse Mühe machten wir uns auf den Weg Richtung Fruntseeli. Den Spuren folgend, gewannen wir mit angenehmer Steigung an Höhe und mussten unter dem Dachberg einen steil abfallenden Abhang queren, wobei Martin sich fast in die Hosen machte, während Daniel sich hinten wegen dem langsam Tempos das Zervreilahorn genauer anschauen konnte. Das Matterhorn Graubündens sieht aus dieser Perspektive allerdings weitaus weniger spektakultär aus, als man es von der typischen Valerflasche her kennt.

Nach einer kurzen Pause konnte es weitergehen, der Gipfel schien schon nicht mehr allzuweit entfernt. Mit angständigem Tempo folgten wir weiterhin den Spuren. Die Aussicht war leider durch das Wetter getrübt, aber immerhin ragte das Güferhorn mit seinem grossflächigen Gletscher heraus. Nach weniger als 2 Stunden liessen wir die Skis knapp unterhalb des Gipfels liegen und kämpften uns gegen den heftigen Wind auf den Gipfel.

Die eigenltliche Arbeit begann nach einer kurzen Verschnaufspause: Skimontieren und heil nach unten kommen. Die sehr schlechten Schneeverhältnissen liessen an unsereren, am Morgen wiedergewonnen Skikünste, zweifeln. Regelmässig Wechselte sich Bruchharst mit steinhart gepresstem Schnee und dann wieder mit Triebschneeansammlungen ab. Doch auch die anderern Tourengänger lieferten mehr ein unbeholfenes denn ein souveränes “Abfahrtsskiwedlerbild” ab.

Ob der Aufstieg länger dauerte oder die Abfahrt weniger anstrenged war, darüber streiten sich die Experten noch heute. Auf jeden Fall liessen wir den Tag, zwar nicht durch eine Supertour, aber doch durch eine schöne und gute Erfahrung bereichert, bei einer Gerstensuppe und den Abfahren bei ausgezeichneten Pistenverhältnissen ausklingen.

An dieser Stelle richtet das gr3000 Team seinen Dank aus an GoVertical für die Black Diamond Skis.

Aufstieg: Skilift Dachstock (2488 m.ü.M.), Richtung Fruntseeli, Frunthorn
Abstieg: wie Aufstieg
Datum: 22.03.09
Dauer: 1h 50min
Schwierigkeit: L
Höhe: 3030.4m
Höhenmeter: ca. 540m
die Besteiger: Martin und Daniel (wie gehabt)
Kartenausschnitt: Route Frunthorn Profil Frunthorn

Ein Kommentar zu “Frunthorn”

  1. Peter 13. Februar 2013

    Hallo zusammen
    Ich bin beim Stöbern auf euer Seite auf diesen Bericht gestossen. Als ich den Text gelesen habe bin ich nicht ganz schlau geworden betreffend eurer Route aufs Frunthorn und den 2h!
    Aber als ich die Karte gesehen habe ist mir einiges klar geworden. ;-)
    Wenn es die Lawienengefahr zulässt, kann man auch rechts vom Dachberg das Couloir runter fahren und dort dann die Felle montieren. Ist dann nur noch halb so weit/hoch! ;-)

    Gruss aus Vals

Kommentar?