Diesmal wurden Daniel und Martin von den Profis Gian und Res begleitet. Treffpunkt war der Parkplatz Lagrev. Um 8.15 verliessen wir den sicheren Hafen auf knapp 2200 m.ü.M.. Trotz bester Wetterprognosen war der Himmel noch durchzogen. Res setzte sich von uns mit seinen Tourenski und gemütlich anzusehenden Laufstil bald einmal ab, während wir uns in der Spur von Gian den Hang hinaufkämpften. Im zweiten Steilhang unter dem Piz Polaschin wurden wir auch schon das erste mal von anderen Skifahrern überholt. Die erste Verschnaufpause gönnten wir uns in der Sonne, die vom mittlerweile wolkenlosen Himmel schien, um uns von den nachfolgenden Italienern dumm anquatschen zu lassen, da wir ihrer Meinung nach mit unseren Schneeschuhen die Spur kaputtmachten. Nach dieser erheiternden Begegnung – soll er doch neben der Spur laufen – konnten wir die unberührten Natur vor uns beobachten. Vom, damals im Sommer vom Piz Julier aus betrachteten, tiefblauen Gletschersee konnte man nur die Umrisse erahnen. über weite Schwünge auf dem Gletscher näherten wir uns mit Müh und Not der 3000-Meter Marke und dem Gipfelaufbau. Dort konnten wir die ersten Skifahrer bestaunen, welche die Abfahrt über den für diese Schneemenge fast zu flachen Gletscher in Angriff nahmen. Für uns standen noch die letzten Meter bis zum Nordgipfel des Piz Lagrev bevor. Danach freuten wir uns, wie zwei Wochen zuvor auf dem Piz Surgonda, auf die Abfahrt. Diesmal wurden wir aber keineswegs enttäuscht – im Gegenteil, die Bedingungen waren traumhaft. Der Schneefall in der vergangenen Woche und die Hangneigung sorgten für ungetrübtes Vergnügen bei vollem Sonnenschein während unserer Abfahrt. Die beiden Amateure hatten wiederum mit ihren eigenen kleinen Probleme zu kämpfen, sei dies mit den kräfteraubenden Flachstücke, die zu Fuss bewältigt werden mussten oder mit dem übergang von Steil- in Flachstück. Schlussendlich landeten wir punktgenau, nach 2.75h Aufstieg und wohl etwas kürzere Abfahrt, auf der Julierpassstrasse. Beim Abschlusstrunk in Silvaplana wehrten wir uns mit allen Kräften gegen die Serviertochter, die es kaum glauben konnte dass wir – gegen ihren Willen – nur alkoholfreie Getränke bestellen wollten. Hat unsere Vergangenheit bereits Spuren hinterlassen?
Kommentar?